Die typischen Speisen Kalabriens zwischen Geschmack und Tradition
- 150 g süsser Peperoncino
- 1 Kg Guanciale (Speck aus Schweinebacken)
- 70 g Leidenschaft
- 2 Kg Tradition
Index:
Die Farben Kalabriens: zu Tisch bitte!
Das rote Gold. Der unbestrittene Star der traditionellen kalabrischen Küche: seine Majestät der Peperoncino.
In den meisten Zubereitungen darf diese feuerrote Schote, die wie ein kleines Horn aussieht, nicht fehlen: Peperoncino verleiht nämlich jeder Speise dieses gewisse authentische und leidenschaftliche Extra. Kein Wunder, dass Kalabrien in Italien beim Peperoncino-Konsum an erster Stelle liegt.
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„Pippazzu“ und „diavolicchio“ sind nur einige der Namen, die die Lokalbevölkerung für diese unverzichtbare Zutat verwendet: Mit seiner unverkennbar pikanten und würzigen Note ist Peperoncino vom Morseddu aber auch von der Sardella und natürlich DEM Sinnbild der kalabrischen Küche, der pikanten ’Nduja, nicht wegzudenken.
Nicht nur rot!
Während die zubereiteten Speisen dank dem Peperoncino in allen Rottönen leuchten, so erstrahlt die Landschaft Kalabriens durch die leuchtenden Farben der Zitrusfrüchte: Das mediterrane Klima macht die Region zum idealen Ort für den Anbau von Orangen, Mandarinen und Zitronen. Doch das Herzstück der Zitrusfrüchte ist in Kalabrien die Bergamotte: diese autochtone Frucht, die nur hier, an der Spitze des italienischen Stiefels, wächst und gedeiht, und jede:n berauscht, die/der das Glück hat, an ihr zu riechen. Am besten, wenn sie frisch gepflückt ist. Noch besser, wenn man auf ihrer Schale noch die warmen Sonnenstrahlen spüren kann.
Die Bergamotte und im Allgemeinen alle Zitrusfrüchte sind fester Bestandteil der typischen Gerichte (vor allem der Süssspeisen und Cremen). Sie werden aber auch als Gewürz verwendet, das den Speisen einen Hauch an Frische und Natürlichkeit verleiht.
Ein weiteres landestypisches Produkt Kalabriens ist das schmackhafte, aromatische native Olivenöl. Es wurde im antiken Griechenland entdeckt, auch wenn es die Römer waren, die den Handel angekurbelt und Süditalien zum „Land des Öles“ gemacht haben. Auch heute noch ist das native Olivenöl – auch als grünes Gold bekannt – einer der Grundpfeiler der mediterranen Diät, da es vermag, den Nährwert und die organoleptischen Eigenschaften der Speisen hervorzuheben.
Die kalabrische Küche: eine Reise zwischen Tradition, Innovation und Spitzenweinen
„Sprich wie du isst“, sagen die Italiener:innen.
Schon gut, aber was bedeutet das eigentlich? Es ist ein Ansporn, sich auf die landestypische Kultur einzulassen, in unserem Fall die kalabrische, um deren Brauchtümer, Gepflogenheiten, Traditionen und Denkweise durch das Essen zu entdecken. Gerade die Küche birgt nämlich jahrtausendealte Geheimnisse in sich. Nur wenn man so isst wie die Menschen, die hier leben und wirken, kann man von sich behaupten, in Kalabrien gewesen zu sein. Ein Gericht nach dem anderen habt ihr die Möglichkeit zu erfahren, welche die eigentlichen, tiefen Wurzeln Kalabriens sind. Gemütlich bei Tisch sitzend, könnt ihr die kulinarischen Gepflogenheiten kennenlernen und schmecken, wie sie durch die Zutaten, Zubereitungsarten und Präsentation der Speisen aufleben.
Die kalabrische Küche ist als „einfach und bescheiden“ bekannt. Nur die wenigsten wissen aber, dass diese Region Süditaliens stolze sieben Restaurants aufweist, die mit einem Michelin-Stern gekürt wurden. Diese Restaurants hatten Mut genug, Tradition mit Experimentierfreude zu mischen und so zeitgenössische Speisen aufzutischen, die an Nonnas Küche erinnern, sich aber gleichzeitig an die Grenzen der Kunst wagen.
Qualität und Innovation finden wir auch in den Weinbergen Kalabriens wieder, die eine erstklassige Nischenproduktion hervorbringen. Nur wenn jeder Gang mit einem Glas Wein begleitet wird, kann diese Reise der Sinne gebührend gekrönt werden. Unsere Empfehlung ist deshalb, sich auf keinen Fall den Cirò DOC entgehen zu lassen, einen der antiksten Weine überhaupt, den es auf der Welt gibt. Eine Entdeckungsreise, die alle Sinne anspricht, um die wahre Essenz dieser Region voll auszukosten, die sich zwischen den schönsten Meeren Europas und den noch unberührten Wäldern des Südens befindet.
Die kalabrische Küche... auf Dialekt
Hört ihr ihn? Ja, das ist der Dialekt Kalabriens. Eine Reihe von Wörtern und Klängen, die zwischen den Töpfen und Herdplatten der häuslichen Küchen ertönt. Auch längs der Gassen der schönsten Dörfer und der überfüllten Städte vermag es der Dialekt, gleich ein Gefühl von Familie und Authentizität hervorzurufen. Griechen, Römer, Araber, Spanier: Im Laufe der Jahrhunderte haben sie hier gelebt und, natürlich, gesprochen. Von allen hat Kalabrien etwas zurückbehalten: Und so kullern die Wörter in die Töpfe, vermischen sich mit dem Gemüse und rufen Geschichten der Antike in Erinnerung. Ein multikulturelles Erbe, das hier zum Vorschein kommt, und schon fast als Zutat der typischen Speisen betrachtete werden kann. Zu Tisch bitte! U misalu (die Tischdecke) wurde ausgebreitet.
Die Stimmung ist gedeckt: Nur ihr, die Gäste, fehlt. Natürlich ist Pasta eine der Vorspeisen. Sie ist aus den kalabrischen Menüs gar nicht wegzudenken. Eine der typischsten hierzulande ist die Fileja: Sie ähnelt den Fettuccine, ist aber gerollt und wird mit verschiedenen, traditionellen Saucen serviert. Fleisch und Fisch sind natürlich die Stars der beliebtesten Hauptspeisen. Vom Schwertfisch bis hin zu den Fleischbällchen gibt es hier alles, was das Herz begehrt. Zu guter Letzt darf der Kaffee natürlich nicht fehlen: Zubereitet wird er in der Cicculatera (Kaffeemaschine) und serviert mit Chinulliddi, einer typischen süssen Speise mit Marmelade aus roten Trauben.
Nun liegt es an euch: Bereitet euch vor, eine unvergessliche kulinarische Reise durch Kalabrien zu geniessen. Packt unsere Tipps und Erzählungen mit in eure Koffer und brecht auf. Eure Geschmacksknospen werden euch danken!
